Herbst und Husmann in KölnGroße Stromberg-Nacht im Cinedom – Spekulationen um Comeback

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Christoph Maria Herbst und Ralf Husmann posieren neben einem digitalen Poster von Stromberg im Cinedom.

Ralf Husmann und Christoph Maria Herbst präsentieren „Stromberg – Der Film“ im Cinedom.

Im Februar kochten die Gerüchte über ein Comeback hoch. Bei „Die große Stromberg Nacht“ im Cinedom äußern sich nun auch Autor und Hauptdarsteller.

„Lurchi“-Rufe schallen durch Kinosaal 4 im Cinedom, als Christoph Maria Herbst die Treppenstufen Richtung Leinwand hinunterläuft. „Es ist, als wäre es gestern gewesen“, sagt der Stromberg-Darsteller. Dabei sind fast zehn Jahre seit der Premiere von „Stromberg – Der Film“ am 18. Februar 2014 in Köln vergangen. „Uns ist da eine zeitlose Komödie gelungen.“ Eine Komödie, die womöglich noch fortgesetzt wird?

Dass Stromberg immer noch beliebt ist, beweisen die insgesamt fast 2000 Zuschauer – einige wenige Zuschauerinnen sind wohlgemerkt auch darunter – am Samstag im Cinedom. Das Cologne Comedy Festival präsentiert den Film an diesem Tag in gleich drei ausverkauften Vorstellungen. „Ich bin total baff, dass so viele hier sind“, sagt Stromberg-Autor Ralf Husmann. Auch Hauptdarsteller Herbst freut sich über seine Fans, die teils in Hemd und Schlips, T-Shirts mit dem Aufdruck „Capitol Versicherung“ und angeklebtem Stromberg-Bart gekommen sind. Immer wieder jubeln sie ihm „Lurchi“ zu. „Was habe ich diese männlichen Chorgesänge vermisst!“

Köln: „Lurchi“-Chöre schallen durch den Cinedom

Im Quiz beweisen die Stromberg-Ultras ihr Fachwissen um Zitate aus ihrer Lieblingsserie. „Wir hatten nie die meisten Zuschauer, aber immer die besten Fans“, lobt Herbst. Die haben es schließlich mit einer Crowdfunding-Aktion auch erst möglich gemacht, dass der Film produziert werden konnte.

Viele der Fans, die am Samstag im Cinedom sitzen, waren dabei nicht einmal im Grundschulalter, als die erste Stromberg-Staffel vor mittlerweile fast 20 Jahren auf ProSieben ausgestrahlt wurde. „Während der Pandemie hat sich noch einmal eine ganz neue Generation Fans herausgebildet“, sagt Husmann.

Das hat einen kathartischen Effekt. Danach kann man wieder in sein wokes Leben zurückkehren
Christoph Maria Herbst über derbe Sprüche bei Stromberg

Der deutsche Ableger der britischen Serie „The Office“ funktioniert offenbar immer noch – trotz oder wegen all seiner derben, teils rassistischen und sexistischen Sprüche. „Das hat einen kathartischen Effekt. Danach kann man wieder in sein wokes Leben zurückkehren“, sagt Herbst. Auch Husmann meint, dass man zwar den ein oder anderen Witz heute vielleicht nicht mehr machen würde, „aber man würde auch Sachen, die man vor 20 Jahren schick gefunden hat, heute nicht mehr anziehen.“

Wenn Stromberg jemals zurückkommen würde, dann genauso wie er war. „Alle Transformationsprozesse würden an ihm abprallen“, meint Herbst. Wie stehen denn die Chancen auf eine Stromberg-Rückkehr? Im Februar erst kochten Gerüchte hoch: Brainpool-Chef Marcus Wolter – bei Brainpool entstanden alle fünf Staffeln und der Film – sagte in einem Interview mit dem Medienmagazin „DWDL.de“: „Hätten wir diese Idee nicht schon gehabt, dann wäre sie jetzt geweckt. Das hängt natürlich daran, ob Christoph Maria Herbst und Ralf Husmann das wollen.“

Husmann und Herbst halten Tür für Comeback offen

In dem Interview habe Wolter als Fan gesprochen, beteuern Herbst und Husmann. Die Tür für ein mögliches Comeback wollen aber beide offenhalten, das wird im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ deutlich. „Wir hätten da alle Bock drauf, dafür war die Zeit damals zu toll“, sagt Herbst. Auch bei Ralf Husmann sei seitdem „eine gewisse Saat gesetzt.“ Das heißt nicht, dass Fans sich jetzt schon auf eine Fortsetzung einstellen können. „Dafür muss es auch jemand von Senderseite haben wollen“, räumt Husmann ein. Und es sei auch nicht so, dass er schon ein fertiges Skript – oder auch nur einen Ansatz davon – in der Schublade liegen habe.

Was dennoch klar ist: Sollte Stromberg zurückkommen, dann als Film, betont Husmann. „Seriell ist es auserzählt.“ Ganz davon abgesehen, dass es gar nicht mehr machbar sei, alle Darsteller für eine ganze Staffel zurückzukriegen. Und Frauenquote, Homeoffice und Vier-Tage-Woche wird es in Strombergs Abteilung laut Herbst nichts geben: „Das ist alles neumodischer Kram für ihn. Er würde alles dafür tun, dass Gutes und auch Schlechtes bleibt.“

Das Cologne Comedy Festival läuft noch bis Samstag, 4. November. Mehr Informationen zum Programm und Tickets gibt es online unter comedy.cologne.

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