Oldtimer-EventSogar aus Paris kamen Motorradfans zur Dom-Escher Veteranen-Rallye

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Ralf Stoiber sitzt auf dem Motorrad, Sohn Phillip ist sein Sozius.

Zu den begeisterten Oldtimerfreunden und Schraubern zählten auch Ralf Stoiber und sein Sohn Phillip.

Mehr als 150 Maschinen gingen in dem Euskirchener Ortsteil an den Start. Für den neuen Organisator war das eine große Herausforderung.

Viele der Motorradfreunde, die am Mittwoch auf dem Dom-Escher Sportplatz zu Gast waren, zählen schon seit Jahren zu den Stammgästen der Veteranen-Rallyes des ortsansässigen Motor-Sport-Clubs. Für den Vorsitzenden des Vereins, Georg Schniederjürgen, stellte die Veranstaltung dennoch eine echte Herausforderung dar.

Zwar sei „Schorsch“, wie er vereinsintern genannt wird, bereits seit zehn Jahren Mitglied des Vereins und auch schon einige Zeit als stellvertretender Vorsitzender tätig gewesen, die Übernahme der Federführung im vergangenen September habe dennoch einige Veränderungen für ihn mit sich gebracht.

Das Foto zeigt mehrere Teilnehmer, ein Mann sitzt auf einer Kreidler.

Auf zwei Etappen aufgeteilt, legten die Teilnehmer der 41. Dom-Escher Motorrad-Veteranen-Rallye am Mittwoch rund 150 Kilometer zurück.

„In der letzten Woche war an Schlaf eigentlich gar nicht mehr zu denken. Man hat immer irgendwelche Gedanken im Kopf, was noch alles erledigt werden muss – und was bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung alles schiefgehen könnte.“

Der strahlende Sonnenschein und die angeregt geführten Gespräche der Teilnehmer und Besucher sorgten zwar schon früh am Morgen für Entlastung, völlig wollte die Anspannung aber noch nicht von den Verantwortlichen abfallen.

„Der sprichwörtliche Stein fällt erst heute Abend um 19 Uhr vom Herzen, wenn der Platz wieder leer ist“, so Schniederjürgen. „Trotzdem nehmen wir alle diesen Stress sehr gerne in Kauf, weil wir den Verein und unser gemeinsames Hobby viel zu sehr lieben, um es sterben zu lassen, nur weil keiner diese Aufgaben übernehmen möchte.“

Die Oldtimer-Rallye in Dom-Esch erfreut sich seit vielen Jahren  großer Beliebtheit

Ein solches Engagement wurde von den Fahrerinnen und Fahrern, die mit mehr als 150 Maschinen in den Euskirchener Ortsteil gekommen waren, hoch geschätzt. Teils nahmen sie dafür Anfahrtswege aus den Niederlanden, Belgien und sogar aus der französischen Hauptstadt Paris in Kauf.

„Seitdem ich damals mit meinem Opa eine alte BMW Isetta restauriert habe, hat mich die Faszination für diese alte Technik und später insbesondere auch für die der Motorräder nicht mehr losgelassen“, schwärmte Ralf Stoiber, der eine deutsche Militärmaschine aus dem Jahr 1941, eine KS 750, sein Eigen nennt.

„Hinter jeder Maschine, die heute hier steht, steckt auch eine Geschichte. Diese herauszufinden und mit ein paar Schrauberhandgriffen am Leben zu erhalten, ist ein ganz großer Spaß.“ Ein Spaß, den Ralf Stoiber mittlerweile sogar an seinen Sohn Phillip weitergeben konnte. „Es ist spannend zu sehen, dass so eine alte Technik noch funktioniert“, so der 14-Jährige.

Hinter jeder Maschine, die heute hier steht, steckt auch eine Geschichte.
Ralf Stoiber, Teilnehmer der Rallye in Dom-Esch

Höchstgeschwindigkeiten seien mit den Maschinen, die teils auf lediglich 0,65 PS zurückgreifen können, zwar nicht immer möglich, doch dies sei bei der Dom-Escher Veteranen-Rallye überhaupt nicht nötig, betonte Georg Schniederjürgen. „Es geht nicht darum, möglichst schnell ans Ziel zu kommen, sondern die Aussicht zu genießen und mit Hilfe einiger Aufgaben sein Motorrad und den Umgang damit besser kennenzulernen.“

Der Weg der Fahrer führte über Niederkastenholz, Iversheim, Scheuren und Loch

An den einzelnen Stationen, die das Teilnehmerfeld auf der ersten Etappe über Niederkastenholz, Iversheim, Scheuren und Loch führte, durften die Fahrerinnen und Fahrer ihr Geschick am Steuer unter Beweis stellen.

Aufgaben, bei denen ein bestimmter Abstand oder eine Geschwindigkeit beibehalten werden musste, gehörten auch zu der mit 100 Kilometern fast doppelt so langen Nachmittagsetappe. Sie führte unter anderem über Freisheim, Krälingen, Wald, Roderath und Flamersheim.

„Anhand der Ergebnisse ermitteln wir dann am Abend die Sieger“, so Georg Schniederjürgen. Ein Moment, dem der Vereinsvorsitzende seit Beginn der Vorbereitungen entgegenfiebert. „Wir brauchen dann noch etwas Zeit beim Abbau, bis wir alle wieder zur Ruhe kommen, und dann freuen wir uns schon auf die 42. Veteranen-Rallye im nächsten Jahr.“ Weitere Informationen über den Veranstalter gibt es hier.

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